Unterstützungsbewegung für „Solidarność“ in Deutschland

Nach der Gründung der ersten im Sowjetblock Unabhängigen Selbstverwaltenden Gewerkschaft „Solidarność” entstanden in vielen Ländern der Westeuropas Solidaritätskomitees für „Solidarność” (Solidarität mit Solidarność”), die durch Deutsche, Franzosen, Briten, Schweden, Norweger oder Dänen, gegründet wurden.

Der durch das kommunistische Regime eingeführte Kriegszustand verursachte eine internationale gesellschaftliche Reaktion in Form von Hilfeleistung für Polen in einem bisher einmaligen Umfang.

Es entstanden die ersten Gruppen, die sich als Ziel setzten, Hilfe für die im Untergrund wirkende „Solidarność” zu leisten. In Düsseldorf fand in der Zeit von 13. bis 14. März 1982 der 1. Koordinierungskongress, an dem die Aktivisten der „Solidarność” teilgenommen haben, die sich gerade in der BRD aufhielten sowie die Vertreter der Arbeitsgruppen der „Solidarność”, die beschlossen haben in Bremen -

ein Informations- und Koordinierungsbüro der "Solidarność" zu gründen.

Das Büro sollte die Rolle einer Informations- und Koordinierungszentrale für die Tätigkeit der Pro-„Solidarność” Organisationen in der BRD und in West-Berlin erfüllen. Es sollte u.a.:

  • die Tätigkeit der organisierten Gruppen von „Solidarność” koordinieren;
  • den neugegründeten Strukturen und Infozentren helfen;
  • mit den westdeutschen Organisationen bei der Organisation von materiellen Hilfe für die „Solidarność” in Polen zusammenarbeiten;
  • das "Informationsbulletin" über die Lage der „Solidarność” in Polen herausgeben.

Das Büro, das durch die deutschen Gewerkschaften finanziert wurde, wurde offiziell im April 1982 eröffnet. Das Büro engagierte sich in alle Aktionen, die durch die Exil-"Solidarność" organisiert wurden, u.a. Proteste und Demonstrationen. Es unterhielt Kontakte mit den Gewerkschaften (DGB), Politikern der SPD und CDU/CSU. Im Jahre 1983 wurde das erste  "Informationsbulletin" auf Deutsch herausgegeben. In der Zeit von 21. bis 22.09.1983 haben sich die Vorstandsmitglieder des Büros: Marek Mikołaj­czyk, Henryk Jagielski, Adam Dembowski und Bogdan Felski bei der Botschaft der VR Polen in Köln gestellt und Erklärungen über Verzicht aus weitere Tätigkeit abgegeben. Nach diesem Vorfall haben die Gewerkschaften ihre Beihilfen zurückgezogen und der Bürgermeister von Bremen hat die Räumlichkeiten gekündigt. Die Hauptaufgaben des Büros hat das Hilfskomitee „Solidarność” Mainz e.V. übernommen, welches auch der Koordinator aller Pro-„Solidarność” Organisationen in der BRD und in West-Berlin geworden ist.

Das Hilfskomitee „Solidarność” in Mainz, wurde durch Jolanta und Andrzej Wirga im Jahre 1982 gegründet. Das Komitee übernimmt nach der Auflösung des Bremer Informations- und Koordinationsbüros der „Solidarność“ seine Rolle und koordiniert die Arbeit der Pro- Solidarność Organisationen von November 1983 bis August 1990. Das Komitee führte die Registrierung von unterdrückten Solidarność-Aktivisten. In dieser Kartei befanden sich 1983 bereits über 8000 Namen von unterdrückten, festgenommenen und gekündigten Personen. Aus dieser Liste wurden über 1400 Personen mit der Aktion „Patenschaften“ umfasst. Das Komitee hat auf Deutsch das in Paris herausgegebene „Informations Bulletin der NSZZ Solidarność” abgedruckt, und nachher das eigene „Informations Bulletin” herausgegeben, in dem u.a. Abdrucke aus der Untergrundpresse veröffentlicht wurden. Das Bulletin haben alle Bundestagsabgeordnete erhalten und später alle in dem Bundestag vertretene Fraktionen sowie die wichtigsten deutschen Politiker. Andrzej Wirga wird ab 1983 Vertreter der „Kämpfenden Solidarność” in Deutschland. Das Komitee hat die Arbeit der Pro- Solidarność Organisationen in Deutschland und West Berlin koordiniert und mit ihnen zusammengearbeitet. Im Rahmen der Weltweiten Verständigung der „Solidarność” unterstützenden Organisationen - Conference of „Solidarity“ Support Organizations CSSO, deren Mitglied er auch war, ist es für Einschleusungen und Schmuggel von technischen Unterstützung für den Untergrund verantwortlich. Es organisiert Demonstrationen und Protestaktionen. Eine davon war die spektakuläre Aktion in Frankfurt, wo man einen nach Polen fahrenden Zug bemalt und mit antikommunistischen Postern beklebt hat. Für das Bemalen des Zuges wurde den Mitgliedern des Komitees ein Prozess wegen Sachbeschädigung geführt, dies trug zu der Berühmtheit dieser Aktion bei.  Das Verfahren wurde eingestellt, weil die deutschen Behörden aus Polen keine Klage eingereicht bekommen haben. Das Komitee führte eine breit angelegte Informationsaktivität. Andrzej Wirga hat viele Interviews gegeben, nicht nur für die Presse und Rundfunk sondern auch für das deutsche Fernsehen SAT 1, 3 SAT, H 3. Er lieferte Informationen für den Polnischen Sender des Radios Freies Europa. Er organisierte Treffen mit deutschen Politikern und Gewerkschaftlern. Er hat auch eine Fotoausstellung organisiert, die im Jahre 1985 im Sitz der deutschen Gewerkschaft DGB in Frankfurt vorgestellt wurde. Zum fünften Jahrestag der Gründung von „Solidarność” Walcząca wurden in dem Bonner Konrad-Adenauer-Haus Fotos der Unabhängigen Fotoagentur „DEMENTI” gezeigt. Die Ausstellung eröffnete der damalige deutsche Arbeitsminister Norbert Blüm.

Arbeitsgruppe „Solidarność” in West-Berlin (AGS) wurde im Dezember 1981 gegründet. Zu ihren Anführern gehörten Krzysztof Wcisło, Krzysztof Kasprzyk, Barbara Nowakowska-Drozdek und Wojciech Drozdek. Die Gruppe hat ihre Monatszeitschrift „Przekazy” /”Übermittlungen”/ herausgegeben, die von Krzysztof Kasprzyk und danach Wojtek Drozdek geleitet wurde. Im Jahre 1984 sind „Przekazy” das Presseorgan der Arbeitsgruppe „Solidarność” in West-Berlin, Köln, Eschweiler-Aachen sowie des Hilfskomitees „Solidarność” in Mainz, geworden. Im August 1982 eröffnete die Gruppe ihr Büro in Berlin, was mit der Ausstellung zum zweiten Jahrestag der Gründung von NSZZ „Solidarność” verbunden war. Eine Stärke der Gruppe war die Organisation von Ausstellungen. Neben der Ausstellung der Werke von Andrzej Krauze,  wurde eine Ausstellung der Werke von Künstlern aus der DDR organisiert, sowohl von denen, die in die BRD emigriert sind als auch von denen, die dort noch geblieben sind. Die Ausstellung wurde begleitet von einer Sonderausgabe der „Przekazy”, die vollständig der Opposition in Ostdeutschland gewidmet war. Im Jahre 1984 hat die Arbeitsgruppe „Solidarność” West-Berlin ihre Aktivitäten beendet. ihre Mitglieder sind zu der Berliner Gesellschaft „Solidarność” übergegangen oder haben Arbeit bei der Monatszeitschrift „Pogląd” /”Meinung”/ aufgenommen.

Die „Gesellschaft Solidarność” entstand aus dem informellen Komitee für Verteidigung von „Solidarność” (KOS). Sie wurde im Jahre 1983 in West-Berlin eingetragen, ihr Gründer und Vorsitzender war Edward Klimczak. KOS und die Gesellschaft „Solidarność” haben sich von Anfang an auf Hilfe für die Aktivisten der „Solidarność” konzentriert, die im Kriegszustand verfolgt wurden sowie auf Informierung der Gesellschaft und der Polen im Westen über die Situation in Polen. Die Hilfe für den polnischen Untergrund bestand im Schmuggel von Druckmaschinen und -materialien, Abhörgeräten, Radio- und Fernsehsendern nach Polen. Über die Grenze wurden auch Bücher und eigene Veröffentlichungen als Mini-Ausgaben, sowie Literatur in russischer und ukrainischer Sprache, geschmuggelt. Die Schmuggel-Transporte für die Ostabteilung der „Solidarność Walcząca“ („SW“) wurden von Kazimierz Michalczyk organisiert, und Leszek Kaleta bediente die „SW” in Wrocław. Die Aktivisten der Gesellschaft waren: Christian Bergemann, Tadeusz Folek, Wiesław Jurkiewicz, Leszek Kaleta, Julita Karkowska, Czesław Karkowski, Joanna Mankiewicz, Kazimierz Michalczyk, Bartłomiej Koziewicz, Jacek Kotala, Stanisław Ochocki, Roman Palamar, Stanisław Piotrowski, Horst Schumm, Leszek Woźniak. Die Gesellschaft „Solidarność” war Mitglied beim Weltübereinkommen der „Solidarność” unterstützenden Organisationen - CSSO, und hat in West-Berlin im Jahre 1989 einen seiner Kongresse organisiert.

Komitee für Verteidigung von „Solidarność” (KOS) gab die Zweiwochenzeitschrift „Biuletyn Informacyjny”, und danach „Pogląd” heraus. Ab 1983 hat das Komitee angefangen die Zeitschrift „Pogląd” in deutscher Sprachfassung als Quartalzeitschrift „Meinung” herauszugeben. Ab 1985 erschien „Pogląd” auch als miniaturisierte Ausgabe für die Versendung nach Polen. Es war ein politisches Magazin der „Solidarność”-Emigranten in der BRD und in West-Berlin. „Pogląd” hatte zahlreiche Korrespondenten in vielen Ländern in Europa, Amerika, Australien sowie in Polen (sie schrieben unter Künstlernamen). Die Autoren bei „Pogląd” waren u.a.: Wiesław Jurkiewicz, Władysław Bartoszewski, Stefan Bratkowski, Wojciech Drozdek, Wanda Falkowska, Wiktor Grotowicz, Krystyna Grzybowska, Lothar Herbst, Maria de Hernandez-Paluch, Mieczysław Jastrun, Julita Karkowska, Czesław Karkowski, Piotr Kowalczuk, Lew Kopelew, Józef Kuśmierek, Marek  Lehnert, Włodzimierz Nehamkis, Marek A. Pędziwoł, Maciej Rybiński, Janusz Rudnicki, Leszek Szaruga, Romuald Szeremietiew, Witold Wirpsza, Krzysztof Wyszkowski, Zbigniew Żbikowski. Mit der Redaktion haben viele Grafiker und Fotografen zusammengearbeitet, u.a. Helena Bohle-Szacka, Jacek Kotala, Olga Bessert. Die Gesellschaft führte eine breite Informationsaktion und unterstützte technisch und finanziell die Untergrund-„Solidarność” in Polen, wodurch sie ein Interessenobjekt der Sicherheitsdienste geworden war, nicht nur der VR Polen sondern auch der „Stasi” in der DDR. In den Archiven der Stasi wurden Dokumente und Operationsunterlagen gefunden, die gegen die Gesellschaft und ihren Vorsitzenden Edward Klimczak gerichtet waren, der unter dem Decknamen „Lektor” geführt wurde.

Arbeitsgruppe „Solidarność” in Köln. Die Gruppe wurde Ende Dezember 1981 gegründet. Zuerst unter dem Namen: Gruppe Polen-Köln, und danach bereits als Arbeitsgruppe „Solidarność”. Sie hat eine großangelegte Tätigkeit geführt. Angefangen bei der humanitären Hilfe, Aufstellung von Infotischen, Demonstrationen vor der Botschaft der VR Polen, bis zur Hilfe für die Untergrund-„Solidarność”. Wegen des Standortes der Botschaft der VR Polen in Köln hat diese Stadt eine wichtige Rolle gespielt, weil ihre Mitglieder die Pflicht hatten, jegliche amtliche Formalitäten zu erledigen, die mit den häufigen Protestaktionen und Demonstrationen verbunden waren, die gemeinsam mit den „Solidarność” unterstützenden Organisationen, organisiert wurden. Sie organisierte Stadtmärsche (13.12.1983), Protestkundgebungen vor den diplomatischen Vertretungen der VR Polen (13.05.1988), Hungerstreiks (24.12.1981 und 06.05.1985), Appelle zu Ehren der Gefallenen am Allerheiligen-Tag (01.11.1984), Geldsammlungen, Infotische sowie Unterschriftensammlungen unter Petitionen (01.05.1982). Zu der Gruppe gehörten: Bajraszewski Bronisław, Cierocki Tadeusz, Chorosinski Andrzej, Chorosinski Krzysztof, Dąbrowna Stefania, Domagała Jan, Fischmann Georg, Franielczyk Piotr, Gryczka Bozena, Grzybowski Jerzy, Haase Krzysztof, Jachimowicz Agata, Kawicki Przemysław, Klimczak Włodzimierz, Kocoj Janusz, Leszczyńska Dorota, Lisiecki Jerzy, Lisiecki Zbigniew, Luck Ewa, Majewski Adam, Michalski Barbara, Panek Zbigniew, Pochrzest Regina, Pochrzest Ryszard, Poliwski Marek, Pranielczyk Piotr, Repetowski Andrzej, Samolewski Jerzy, Sawicki Jerzy, Strzelecki Waldemar, Swida Olgierd, Szawiel Tadeusz, Szumowski Alek, Wiszniewski Tomasz, Wolnik Stanisław, Ziemnicka Lidia, Żmiejewski Krzysztof, Żmijewski Marek. Eine von den spektakulären Aktionen der Gruppe war die Organisation des Hungerstreiks von 6. bis 13. Mai 1985 für die Gefangenen und für langjährige Haftstrafen verurteilten „Solidarność”-Mitglieder: Andrzej Gwiazda, Władysław Frasyniuk, Bogdan Lis und Adam Michnik, KPN-Führer mit Leszek Moczulski an der Spitze sowie gegen die Verfolgung der katholischen Kirche und ihrer Priester. Ähnliche Aktionen wurden auch organisiert in: Brüssel, Paris, London, Wien, Manchester, Oslo und Chicago. Zu den Hauptaktivisten der Gruppe gehörten: Jerzy Lisiecki, Stanisław Wolnik, Krzysztof Chorosiński, Marek Poliwski, Grzegorz Bakuniak, Stanisław Cegliński, Dorota Leszczyńska, Ewa Lück.

Solidarität der Freien Polen in Bayern (SWPwB) wurde 1983 in München durch eine Gruppe von Personen, die mit dem Radio Freies Europa verbunden waren, gegründet. Der erste Vorsitzende des Vereins wurde Janusz Urbanowicz (ehemaliger ROPCiO-Aktivist /Bewegung zur Verteidigung der Menschen- und Bürgerrechte/) und danach haben Wojciech Stockinger und Nina Kozłowska diese Funktion übernommen. Der Verein hat sein eigenes „Informationsbulletin” und anschließend „Polonik Monachijski” herausgegeben, dessen Chefredakteure waren: Mira Filipowicz, Jerzy Sonnewend, Bogdan Żurek. Mit dem Verein haben viele Schauspieler und Künstler zusammengearbeitet, darunter die Mitarbeiter des Radios Free Europe, die eine Reihe von Aktionen und Veranstaltungen zugunsten Polens initiiert haben. Man sollte dabei Jacek Kaczmarski, mit dem auch der Barde des Prager Frühlings Karel Kryl aufgetreten war, Wojciech Stockinger, Santos Liszko, Marcin Idziński und der bekannte Jazzmusiker, gegenwärtig Professor an den Konservatorien in München und Würzburg, Leszek Żądło und die Schauspielerin Barbara Kwiatkowska-Lass erwähnen, die durch ihre Kontakte zu dem deutschen Bekanntenkreis eine große Rolle gespielt hat. Während des Kriegszustands hat die Schauspielerin Hilfe für Polen organisiert, sich um die politischen Flüchtlinge und ihre Familien gekümmert und wohltätige Aktionen unterstützt und organisiert. Der Verein hat die Ausstellung „Das Recht auf freies Wort” vorbereitet, die u.a. in der Universitätsbibliothek in Eichstätt vorgestellt wurde. Ihre Autoren waren Nina Kozłowska, Anatol Kobyliński und Dr. Witold Pronobis. Zu den Organisatoren gehörten u.a.: Ryszard Gleich, Alexander Tiplt, Jerzy Sonnewend, Bogdan Żurek, Mira Filipowicz, Adam Chodakowski, Zbigniew Dziakoński, Małgorzata Brydak, Witold Pronobis, Konrad Tatarowski, Aleksander Tychowski, Adam Dyrko, Edmund Nowak, Anatol Kobyliński, Anna Olszowy, Zdzisław Kościuk, Joanna Gleich, Mirosława Gleich, Rafał Gleich, Leszek Srokowski, Renata Dziakońska. Die "Solidarität der Freien Polen in Bayern" gehörte der Conference of „Solidarity“ Support Organizations (CSSO) an.

 Arbeitsgruppe „Solidarność” Eschweiler-Aachen e.V. Die Anfänge der Gruppe reichen bis an August 1982 zurück, als sie mit dem “Solidarność”-Büro in Bremen und der Arbeitsgruppe “Solidarność” in West-Berlin, Kontakt aufgenommen hat. Ihre Tätigkeit konzentrierte sich damals hauptsächlich auf  Sammlung und Versendung von Medikamenten und der humanitären Hilfe. Anfang 1983 hat die Gruppe den Namen Arbeitsgruppe „Solidarność” Eschweiler angenommen. Zu ihren Gründern gehörten: Aleksander Zając, Andrzej und Ela Krawczuk, Basia und Czarek Klementowski, Darek Czerwiak, Małgorzata Ejsmont-Zając, Janusz Mieczkowski und Ryszard Ziółkowski. Mit der Zeit wurde die Gruppe immer größer und es haben sich neue Mitglieder aus Aachen angeschlossen: Ryszard Wyżga, Mieczysław Zarzyczny, Leonard Szrek, Kazimierz Biskupek. Daher der nächste Name der Gruppe: Eschweiler-Aachen. Mitte der achtziger Jahre zählte die Gruppe über 150 Mitglieder und hat ihre Zweigstellen in Düren, Monheim und Bonn gehabt. Die Gruppe führte Informationstätigkeit unter den Deutschen und Polen. Sie organisierte drei Ausstellungen über „Solidarność”, eine im Rathaus der Stadt Eschweiler, die zweite in der Stadtbibliothek Aachen, und die dritte in der Barockfabrik Aachen - zum 10. Jahrestag der Gründung von „Solidarność”. Die Gruppe hat Flugblätter gedruckt, mit der in West-Berlin herausgegebenen Monatszeitschrift “Przekazy” zusammengearbeitet, “Informations-Bulletin” sowie Untergrundpresse aus Polen kolportiert. Sie organisierte Infotische. Ab 1983 war die Gruppe Mitveranstalter fast aller Demonstrationen, die vor der Botschaft der VR Polen in Köln stattgefunden haben und beteiligte sich an Demonstrationen, die durch andere Unabhängigkeitsorganisationen organisiert wurden, wie z.B. ChSWN, ZPU oder POMOST. Die Gruppe arbeitete mit anderen pro-„Solidarność” Organisationen in der BRD zusammen: Hilfskomitee „Solidarność” aus Mainz, Arbeitsgruppen „Solidarność” aus Köln, München und West-Berlin sowie Gesellschaft „Solidarność” aus Berlin. Ab 1986 hat sich die Gruppe in die Weltbewegung der Pro-„Solidarność” Organisationen eingeschaltet, die in der CSSO (Conference of Solidarity Support Organisations) vereint waren, zu der sie auf dem Kongress in London im Jahre 1987 aufgenommen wurde. Im Rahmen der CSSO beteiligte sich die Gruppe u.a. an der Aktion der Patenschaften, wodurch sie kleine „betriebliche” Verlage in Polen unterstützt hat. Die AGS hat nicht nur an den CSSO Kongressen teilgenommen, sondern hat sie auch organisiert. Den ersten im Jahre 1988, und den zweiten zum 10. Jahrestag der Augusttage im Jahre 1990. Die Hilfe für die demokratische Opposition sowie für den „Solidarność”-Untergrund strömte über die Koordinatoren: Ryszard Wyżga - für die Region Westpommern; Jerzy Szczepański - für die Region Mitte-Ost; Wojciech Gawron - für die Region Podbeskidzie; Aleksander Zając - für „Solidarność Walcząca”. Außerdem für Schlesien waren verantwortlich: Bogusław Teodorowski und Mieczysław Zarzyczny. Für die Hilfe für NZS /Unabhängiger Studentenverband/: Wojciech Gawron und Aleksander Zając, der Vertreter des Zentrums für Akademische Information im Westen war. Die technische Geräte wurden nach Polen durch Andrzej Wirga vom Hilfskomitee „Solidarność” in Mainz und Józef Lebenbaum von IPA im schwedischen Lund, geschmuggelt. Die Arbeitsgruppe „Solidarność” Eschweiler-Aachen e. V. hat den Untergrund-Verlagen des Regions Mitte-Ost, Westpommern und Podbeskidzie, sowie den Verlagen des NZS in Krakau und Warschau, geholfen. Sie hat finanziell die streikenden Mitglieder der „Solidarność” unterstützt. Sie hat auch dem Zentrum der Akademischen Information in Warschau sowie der „Solidarność Walcząca” geholfen, mit denen die AGS Verträge über Zusammenarbeit unterzeichnet hat. Sie unterstützte diverse Verlage, u.a.: „CIA - Informationsservice des NZS, „Solidarność Podbeskidzia”, „Z Dnia Na Dzień” - Niederschlesien, „Solidarność Walcząca”, „INDEKS” - Krakau, „BIULETYN” - NZS AE Krakau, „Na Bieżąco” - Oppeln, „Jedność” - Wochenzeitschrift der NSZZ „Solidarność” Westpommern, „Obraz” - Stettin, Tygodnik Wojenny, Bürgerkomitees: in Tychy und in Bielsko-Biała. Zu dieser Gruppe gehörten: Aleksander Zając, Ryszard Wyżga, Mieczysław Zarzyczny, Leonard Szrek, Bogusław Teodorowski, Wojciech Gawron, Barbara Łossowska, Jadwiga Pilarska, Zbigniew Pilarski, Anna Szczepańska, Jerzy Szczepański, Marek Ciężarek, Gerold Posański, Anna Arkuszyńska, Wojciech Arkuszyński, Zbigniew Bala, Barbara Barcińska, Kazimierz Biskupek, Renata Bogacz, Tomasz Bukalski, Ewa Bukalska, Jacek Chojczak, Urszula Ciężarek, Teresa Czaplejewicz, Aleksander Czaplejewicz, Kazimierz Ćwik, Barbara Daniel, Zbysław Dobielski, Anna Dobielska, Grzegorz Doliński, Dorota Dolińska, Andrzej Domański, Marek Domański, Adam Dudziak, Małgorzata Ejsmont-Zając, Beata Fiwek, Irena Gawrońska, Beata Gorgol, Władysława Gurbis, Zbigniew Gurbis, Władysław Hutkiewicz, Małgorzata Jansen, Piotr Jaskuła, Jolanta Junak, Zygmunt Junak, Bożena Kamińska, Piotr Kamiński, Małgorzata Kmyta, Andrzej Kmyta, Jacek Kotawski, Barbara Kotawska, Dorota Kowalczyk, Janusz Kowalczyk, Ewa Koźbiał, Dariusz Lipnicki, Maciej Lorkowski, Krzysztof Ławeczka, Maria Majer, Zbigniew Majer, Lech Machuta, Grzegorz Malarzewski, Romana Malarzewska, Anna Materna,  Marek Mazur, Mirosława Mazur, Janusz Mazur, Maria Mazur, Jan Mieczkowski, Jacek Nidziński, Jolanta Pijanowska, Andrzej Pijanowski, Joanna Pilarska, Wojciech Planitzer, Danuta Planitzer, Dariusz Rak, Zbigniew Rozbicki, Wiesława Rutkowska, Bożena Sokołowska, Henryk Stawiszyński, Włodzimierz Stawiszyński, Wiesław Stawiszyński,  Małgorzata Steczek, Janusz Steczek, Paweł Swiniarski, Elżbieta Swiniarska, Marek Szczepański, Lidia Szczepańska, Krzysztof Sypniewski, Zofia Szulcach, Włodzimierz Szulcach, Witold Śniegocki, Zygmunt Tyczyński, Ryszard Tylewski, Bronisława Tylewska, Włodzimierz Tyszler, Irena Tyszler, Teresa Wielgosz, Wacław Tyszkiewicz, Barbara Urbaniak, Wojciech Wiazel, Zdzisław Wicha, Elżbieta Wojnarska, Wojciech Wojnarski,  Jacek Wyrwiak, Piotr Ziemba, Iwona Ziółkowska, Ryszard Ziółkowski. Ihre Unabhängigkeitstätigkeit hat die Arbeitsgruppe nach der Übergabe der Präsidenteninsignien der 2. Republik Polen durch den letzten Präsidenten im Exil Ryszard Kaczorowski, an den in demokratischen Wahlen neugewählten Präsidenten der 3. Republik Polen, Lech Wałęsa, beendet. Ab 1992 führt die Arbeitsgruppe „Solidarność” Eschweiler-Aachen e.V. eine gesellschaftlich-kulturelle Tätigkeit.

Arbeitsgruppe „Solidarność” (AGS) in München wurde durch Jerzy Jankowski im Jahre 1982 gegründet. Sie hat das Bulletin „Słowo Solidarności” herausgegeben, welches durch Wiesława Wołek geleitet wurde. In der zweiten Hälfte der achtziger Jahre wurden neue Pro-„Solidarność” Organisationen gegründet: in Nürnberg - Teatr Bezdomny „Solidarność”, dessen Vorsitzender Paweł Ciesielski war, sowie Klub „Wolni i Solidarni” in St. Ingbert, mit dem Vorsitzenden Józef Piotrowski.

Mit der Pro-„Solidarność” Bewegung arbeitete der auf Anregung von Pf. Franciszek Blachnicki im Juni 1982 gegründete, Chrześcijańska Służba Wyzwolenia Narodów /Christlicher Dienst für die Befreiung der Völker/ (ChSWN), zusammen. Der Verein versammelte  Polen und Vertreter anderer Nationen aus Mittel- und Osteuropa um die Idee der internen Souveränität und Einheit der Nationen im Kampf um die Befreiung. Er organisierte Symposien, Märsche für Völkerbefreiung, Seminare, Beratungen und Treffen und hat die Aktivitäten, welche die unterdrückten Völker näher bringen inspiriert, sowie die öffentliche Meinung im Westen beeinflusst. der ChSWN hat großangelegte Verlagstätigkeit geführt. er hat mehrere Ortsgruppen in der BRD gehabt, wovon die größten in Dortmund, Bochum und Frankfurt waren. Die aktivsten Mitglieder des ChSWN waren u.a. Andrzej Piwarski, Ludwik Butkiewicz, Andrzej Chmielecki, Piotr Gadzina, Adam Kucharczyk, Piotr Załuski. Pf. Franciszek Blachnicki starb plötzlich in Carlsberg am 27. Februar 1987. Infolge der durch das IPN in den Jahren 2001-2005 geführten Ermittlungen wurde festgestellt, dass Pf. Blachnicki im Auftrag des Sicherheitsdienstes durch seine nahen Mitarbeiter (Mitarbeiter des Geheimdienstes der VR Polen, das Ehepaar Jolanta und Andrzej Gontarczyk) beschattet wurde und dass er infolge einer Vergiftung gestorben war. Jolanta Gontarczyk hat noch im Jahre 2005 das Department der Öffentlichen Verwaltung des polnischen Innenministeriums MSWiA geleitet. Neben den bereits erwähnten Unabhängigkeitsorganisationen: Związek Polskich Uchodźców /Verband der Polnischen Flüchtlinge/ (ZPU), Polska Partia Socjalistyczna /Polnische Sozialistische Partei/ (PPS), Chrześcijańska Służba Wyzwolenia Narodów /Christlicher Dienst für die Befreiung der Völker/ (ChSWN), haben die folgenden Organisationen mit der Pro-„Solidarność” Bewegung zusammengearbeitet: die im Jahre 1983 in Chicago gegründete Gesellschaftlich-Politische Bewegung „Pomost”, Polnischer Klub in Hamburg, Polnischer Informationsklub in Hannover, Julian Mieroszewski Klub Niezależnej Myśli Politycznej /Klub des Unabhängigen Politischen Gedankens/ in München, Redaktion des Bulletins „Nie Cenzurowano” - des Komitees „Solidarität mit Solidarność” aus Düsseldorf, Redaktion des „Informations-Bulletins” aus Hamburg, Bonner Gesellschaft „Kontynent”, Klub Inteligencji Katolickiej /Klub der Katholischen Intelligenz/ aus West-Berlin sowie Kongress des Freien Polens in Europa.

Polnischer Informationsklub in Hannover beschäftigte sich mit der Verbreitung von „Solidarność”-Idealen und arbeitete eng mit dem Komitee zur Verteidigung von „Solidarność” und danach der Gesellschaft „Solidarność” in West-Berlin, zusammen. Bei dem Klub waren auch andere Unabhängigkeitsorganisationen tätig: Ortsgruppe PPS - geleitet durch Halina Nieciecka und Ortsverband des ZPU.

Polnischer Klub in Hamburg (Polnischer Klub in der BRD e.V.) befasste sich mit der Koordinierung der Hilfe für „Solidarność” in Hamburg. Bei dem Klub haben ihren Sitz auch andere Unabhängigkeitsorganisationen gehabt: SPK /Verband der Polnischen Kombattanten/, Ortsgruppe PPS, Konfederacja Polski Niepodległej /Konföderation des Unabhängigen Polens/ und „Solidarność 80”. Der Klub organisierte Treffen mit den Aktivisten der Opposition aus Polen, u.a. Marian Jurczyk und Romuald Szeremietiew. Er organisierte Demonstrationen und Protestaktionen (einige zusammen mit den deutschen Gewerkschaften), darunter die berühmte Demonstration „auf Booten” vor dem Generalkonsulat der Sowjetunion, als man den Zugang vor das Gebäude des Konsulats von der Straßenseite nicht genehmigt hat. Im Zentrum von Hamburg wurden fast täglich Infotische zur Lage in Polen aufgestellt. Die Mitglieder des Klubs haben aktiv bei einer der größten Paketaktionen nach Polen mitgewirkt und zigtausend Pakete gepackt, die dann über das „Kolpingwerk“ und seine Kanäle während des Kriegszustands zu den bedürftigsten Familien nach Polen verschickt wurden. Dort wurden auch tausende von Büchern für den Schmuggel nach Polen und in die Sowjetunion verteilt (von den Verlagen in den USA, in Großbritannien und Frankreich). Man hat auch Druckmaschinen und Papier für Polen organisiert. Der Klub war von Anfang an ständig im engen Kontakt mit der Polnischen Exil-Regierung in London und die Regierungspolitiker haben ihn mehrmals besucht. Politische Flüchtlinge und Internierte aus Polen haben im Klub immer Hilfe bei verschiedensten Problemen erhalten (Beratung, Übersetzungen u.ä.). Im Klub wurde das „Informations-Bulletin“ herausgegeben, welches Nachrichten über das polnische Leben in Hamburg und Deutschland sowie die abgedruckten Informationen über die Lage der Opposition in Polen enthielt. Einige Zeit war bei dem Klub auch ein politisches Kabarett tätig, welches aus beruflichen Schauspielern und Laien zusammengesetzt war. Viele Jahre hat den Klub der inzwischen verstorbene Ing. Maksymilian Pelc (ehemaliger Soldat des Warschauer Aufstands von 1944) geleitet und nach ihm Arkadiusz Kulaszewski, der nach dem Fall des Kommunismus der Chef des Koordinationskomitees der Polnischen Vereine in Hamburg /KKSPH/ und später Vorsitzender des Verbands der Polnischen Journalisten in Deutschland und Sekretär des Bundesverbandes Polnischer Rat in Deutschland, wurde.

Mit der Gründung der ersten Komitees und Unterstützungsgruppen für „Solidarność” begann eine organisierte Hilfe für die Gewerkschaft NSZZ „Solidarność” und die demokratische Opposition in Polen. Am Anfang konzentrierten sich die Aktivitäten auf der Hilfeleistung für die Internierten und ihre Familien, auf Sammeln und Versenden von Medikamenten, auf Organisation von Aktien und Übernahme von Patenschaften über die Familien der Verfolgten, z.B. AGS aus West-Berlin finanzierte 1982 die ärztliche Behandlung des Kindes von Grzegorz Palka mit - den Leader der „Solidarność” der Region Łódź - in einem Berliner Krankenhaus. Es wurden auch die ersten Demonstrationen, Protestkundgebungen und Manifestationen organisiert, die gegen die Diktatur in der VR Polen gerichtet waren. Bereits im Januar 1982 in Berlin hat die Arbeitsgruppe „Solidarność” (AGS) gemeinsam mit dem Komitee zur Verteidigung von „Solidarność” (KOS) eine politische Versammlung organisiert - „Solidarność lebt”. Am zweiten Jahrestag der Einführung von Kriegsrecht fanden Demonstrationen in München und Köln statt. An der Demonstration vor der Botschaft der VR Polen in Köln haben neben den Vertretern der „Solidarność” unterstützenden Organisationen, auch die Vertreter des Polnischen Informationsklubs in Hannover sowie die Vertreter der Zeitschrift „Nie Cenzurowano” aus Düsseldorf, teilgenommen. Die Demonstration wurde von einer Pressekonferenz begleitet, die durch AGS aus Köln und Hilfskomitee „Solidarność” aus Mainz, organisiert wurde. Am 21. Mai 1984 haben die Pro-„Solidarność” Organisationen an der Demonstration vor der sowjetischen Botschaft in Bonn für Andrej Sacharow teilgenommen, die durch die Gesellschaft „Kontinent” organisiert wurde. Von 13. bis 20. Juli 1984 hat die AGS aus Köln zusammen mit der PPS sowie der Gesellschaftlich-Politischen Bewegung „Pomost” eine Protestkundgebungsaktion vor den diplomatischen Vertretungen der VR Polen durchgeführt, die mit einer Demonstration am 21. Juli 1984, vor der Botschaft der VR Polen in Köln, endete. An dieser Demonstration haben neben den o.g. Organisationen auch die Vertreter von ChSWN, ZPU sowie der Pro-„Solidarność” Organisationen teilgenommen. Diese Demonstration, die zum 40. Jahrestag der Übernahme der Macht durch die Kommunisten organisiert wurde, sollte die deutsche Bevölkerung auf die am 13. Juli 1984 beginnenden Gerichtsprozesse der vier KOR-Aktivisten aufmerksam machen, sowie auf die permanente Verletzung der Menschen- und Bürgerrechte in Polen. Am 1. November 1984 vor der Botschaft der VR Polen in Köln haben die Arbeitsgruppen „Solidarność” aus West-Berlin, Köln, Eschweiler-Aachen sowie das Hilfskomitee „Solidarność” gegen das kommunistische Regime in Polen demonstriert, und gleichzeitig ihre Entrüstung wegen der Ermordung des Pf. Jerzy Popiełuszko ausgedrückt. Der an der Demonstration teilnehmende Vorsitzende des ChSWN Pf. Franciszek Blachnicki verlas das „geistige Testament” des Ermordeten. Die Demonstration wurde mit dem Appel für die gefallenen 73 Opfer des Kriegszustands abgeschlossen.

Am 3. November 1984 in Berlin - nach dem Märtyrertod von Pf. Jerzy Popiełuszko - hat die Gesellschaft „Solidarność” gemeinsam mit der IGFM, der Jungen Union (Jugendverband der CDU) und den Aktivisten der „Arbeitsgruppe 13. August”, die bei dem Museum der Berliner Mauer tätig war, einen Trauermarsch organisiert. Am 13. Dezember 1984 in Köln, haben die AGS aus Köln und Eschweiler-Aachen, die Gesellschaft „Solidarność” aus Berlin, das Hilfskomitee „Solidarność” aus Mainz sowie der ChSWN eine Demonstration organisiert, welche die Wiederherstellung der NSZZ „Solidarność” in Polen gefordert hat.

In der Zeit von 6. bis 13. Mai 1985, wurde vor der Botschaft der VR Polen in Köln ein Hungerstreik von 26 Personen gegen die Gefangennahme und Vorbereitung von Gerichtsprozessen gegen Władysław Frasyniuk, Bogdan Lis und Adam Michnik, organisiert. Neben der AGS haben die Aktion auch die PPS, der ChSWN und der Ortsverband ZPU in Dortmund mitorganisiert. Ähnliche Protestaktionen wurden auch in London, Brüssel, Paris, Oslo, Wien und Chicago durchgeführt.

Am 3. Juni 1985, hat die Gesellschaft „Solidarność” in Berlin eine Protestaktion organisiert, die mit der Sammlung von Unterschriften unter der Petition an den Bundeskanzler für die Unterbrechung der Kreditgesprächen mit dem Regime der VR Polen, verbunden war.

Am 24. Mai 1986, hat die AGS Eschweiler-Aachen gemeinsam mit der AGS aus Köln, CHSWN, ZPU, PPS und der Gesellschaft „KONTINENT” eine Demonstration vor der sowjetischen Botschaft in Bonn gegen die Politik der UdSSR und die Folgen des Unfalls in dem Atomreaktor in Czernobyl, organisiert. Am 30. August 1987 hat die AGS Eschweiler-Aachen eine Demonstration vor der Botschaft der VR Polen in Köln organisiert und die Wiederherstellung der NSZZ „Solidarność” sowie die Gewerkschaftsfreiheit in Polen, gefordert.

Am 13. Mai und 31. August 1988 haben die AGS aus Köln und Eschweiler-Aachen vor der Botschaft der VR Polen in Köln eine Protestkundgebung organisiert und die Gewerkschaftsfreiheit sowie die Widerherstellung der NSZZ „Solidarność”, gefordert.

Die deutsche Bevölkerung wurde ständig über die in Polen herrschende Situation, die Repressalien und den Widerstand der Polen, informiert. Zu diesem Zweck z.B. hat der ChSWN in den Jahren 1983 - 1988 sechs Friedensmärsche für die Völkerbefreiung auf der Strecke Carlsberg - Schloss Hambach (symbolisch für den Kampf um die Demokratie- und Völkerrechte) organisiert. Jeder Marsch wurde durch ein Symposium über die Situation in Polen begleitet.

Als Information für die deutsche Bevölkerung über die aktuelle Situation der NSZZ „Solidarność” dienten zahlreiche Infotische in West-Berlin, München, Köln, Bonn, Frankfurt, Aachen. Darüber informierten auch die deutschsprachigen Veröffentlichungen: Infomagazin der Polnischen Sozialistischen Partei „Die Wende”, die „Meinung”, herausgegeben durch die Gesellschaft „Solidarność” in West-Berlin sowie das „Informations-Bulletin”, herausgegeben durch das Hilfskomitee „Solidarność” in Mainz.

Eine große Rolle bei der Informierung der deutschen Bevölkerung über die Situation in der VR Polen spielte der im Jahre 1985 in München gegründete Juliusz Mieroszewski Klub Niezależnej Myśli Politycznej /Klub für Unabhängige Politische Meinung/. Der Klub vereinigte in seinen Reihen zahlreiche Mitarbeiter des RP RWE, was aufgrund des Berufes seiner Mitglieder, ihn an der Spitze der über die Situation in Polen bestinformierten Institutionen stellte. Er wirkte sehr dynamisch und zählte seinerzeit - gemeinsam mit der PPS - zu den bestfunktionierenden polnischen Unabhängigkeitsorganisationen in Bayern. Neben Veranstaltungen zugunsten von Polen, hat er organisiert Treffen, Ausstellungen, Vorträge und Pressekonferenzen zum Thema der laufenden Situation in der VR Polen. Sein Vorsitzender war der bekannte Schriftsteller Włodzimierz Odojewski, seine Vertreter Adam Rosenbusch, Bogdan Żurek und Franciszek Kotliński und Sekretär Alina Grabowska. In dem Klub hat aktiv Barbara Kwiatkowska-Lass gewirkt. Der Klub hat seine Tätigkeit im Jahre 2002 eingestellt.

Aus den spontan gegründeten, in der ganzen Welt verstreuten Pro-„Solidarność” Organisationen, entstand im Jahre 1983 die Światowe Porozumienie Organizacji Wspierających „Solidarność” /Weltweite Verständigung der „Solidarność” unterstützenden Organisationen/ - CSSO (Conference of Solidarity Support Organizations). Sie vereinte 45 Organisationen aus vier Kontinenten. Unter der gewaltigen Anzahl von verschiedensten Aktionen, die durch die CSSO unternommen wurden, zählen die folgenden zu den wichtigsten:  

  • "Herauspressen" der berühmten einer Million Dollar von dem US-Kongress,
  • Organisieren des Hilfsprogramms für die Betriebsausschüsse der „Solidarność”.

Alexander  Zając

 

Nach der Einführung des Kriegsrechts trat in West-Deutschland ein deutlicher Unterschied zwischen den Haltungen der Bevölkerung und der Politiker gegenüber der „Solidarność” auf. Sofern bei den letzten der Opportunismus dominierte, so haben die Bürger der BRD den Polen aktive Hilfe geleistet und ihre Unterstützung für sie bekundet (z.B. am 30. Januar 1982 zehntausende Menschen in über 100 Städten). Neben zahlreichen Transporten mit humanitärer Hilfe wurden nach Polen über 8,6 Millionen Pakete geschickt, für die die Deutsche Regierung die Gebühren erlassen hat und dafür zusätzliche Kosten von 77,6 Millionen DM für die Deutsche Post, 20 Mio. DM für die DDR Post für Transitgebühren, sowie 76,6 Mio. DM für die Post der VR Polen, getragen hat, was insgesamt 174,8 Mio. DM ergibt.

Sofern die pro-„Solidarność” Bewegung keine Hilfe von dem DGB für die Unterstützung der Untergrund-Strukturen der „Solidarność” erhalten hat, so haben die Gewerkschaftler selbst den Verein "Solidarität mit Polen - DGB e.V." gegründet und nach Polen (bis 1992) Spenden im Wert von 3,5 Millionen DM verschickt. Man muss aber zugeben, dass es Transporte waren, die offiziell organisiert und durch den Geheimdienst der VR Polen überwacht wurden, wodurch sie nicht solchen Wert hatten, wie die direkte Hilfe für den Untergrund. Unter dem Druck der Bevölkerung wurde zwar eine große Kundgebung am 30. Januar 1982 in Mülheim unter dem Motto "Solidarität mit Solidarność" organisiert, jedoch war die offizielle Unterstützung für die „Solidarność” in Polen sehr verhalten.

Erst im Jahre 1989 ist es gelungen (nach langen Bemühungen) die Reise nach Polen von Erwin Kristoffersen zu finalisieren, der Leiter der Auslandsabteilung des DGB war. Er führte in Polen eine Reihe von Gesprächen mit den Aktivisten und Beratern der „Solidarność” und hat Lech Wałęsa eingeladen die BRD zu besuchen - der Besuch fand dann im September 1989 statt. Hilfe für polnische Berufskollegen, die entlassen wurden, hat auch der Deutsche Journalistenverband geleistet. Eine Unterstützung für die Gewerkschaftler aus Polen leistete auch die deutsche Postgewerkschaft und lokale Branchengewerkschaften. Eine beträchtliche Hilfe vor allem für die Internierten und ihre Familien kam nach Polen dank dem deutschen Caritas - in den Jahren 1981-1989 hat die Diözese Essen aus dem Ruhrgebiet Spenden im Wert von 27 Millionen DM übermittelt. Hier sollte auch die Unterstützung seitens der westdeutschen Studenten erwähnt werden, die unter der Leitung von IGFM Frankfurt organisiert wurde, in deren Rahmen bis 1984 Hilfe für die politisch Verfolgten in Polen geleistet wurde - und was dabei symbolisch war, kam der erste Transport nach Gdańsk. Sie hat vor allem caritativen Charakter aber manchmal wurde dabei auch Gerätschaft nach Polen für die Untergrund-„Solidarność” eingeschmuggelt (z.B. Druckgeräte).
 

Sekcja Polska Radia Wolna Europa /Polnische Sektion des Radios Freies Europa/ wurde am 3. Mai 1952 gegründet. Mit ihr haben alle Unabhängigkeitsorganisationen mitgearbeitet. Das Radio war das Hauptzentrum für die Übermittlung von unabhängigen Informationen und das Widerstandszentrum gegen die kommunistische Diktatur. Es funktionierte ununterbrochen bis 1994. Die Direktoren des Polnischen Senders des RWE in München waren der Reihe nach: Jan Nowak-Jeziorański (1952-1976), Zygmunt Michałowski (1976-1982), Zdzisław Najder (1982-1987), Marek Łatyński (1987-1989) und Piotr Mroczyk (1989-1994). Während der zig Jahren des Bestehens des Polnischen Senders des RWE, habend dort unzählige Journalisten gearbeitet, u.a.: Maria Badowicz, Zdzisław Bau, Jerzy Bekker, Zbigniew Błażyński, Wacław Bniński, Imre Boba, Henryk Bogdański, Andrzej Borzym, Jerzy Bożekowski, Zdzisław Broncel, Wiktor Budzyński, Ewa Chciuk-Celt, Tadeusz Chciuk-Celt, Michał Chmielowiec, Andrzej Chomiński-Martin, Marian Czarnecki, Wawrzyniec Czereśniewski, Andrzej Czyżowski, Stanisław Deja, Piotr Dmochowski-Lipski (Korrespondent in New York), Czesław Dobek, Sławomir Dunin-Borkowski, Roman Fengler, Jan Fryling, Stefan Gacki, Danuta Gamarnikow, Michał Gamarnikow, Lechosław Gawlikowski, Piotr Guzy, Maria de Hernandez-Paluch, Paweł Hęciak, Andrzej Iwicki (Pseudo Jan Bogatko), Zygmunt Jabłoński, Krystyna Jasiewicz, Urszula Jasińczyk-Zamorska, Zbigniew Jordan, Jacek Kalabiński, Jacek Kaczmarski, Zdzisław Kania, Janina Katelbach-Starzyńska, Tadeusz Katelbach, Zenaida Katelbach, Leopold Kielanowski, ks. Tadeusz Kirschke, Ignacy Klibański, Krzysztof Klimiuk, Barbara Klimkiewicz-Kobylińska, Anatol Kobyliński, Małgorzata Kocznorowska-Raczyńska, Zdzisław Kołodziejski, Kazimierz Komła, Eileen Korczyńska, Jerzy Korczyński, Tadeusz Kryska-Karski, Andrzej Krzeczunowicz, Jerzy Krzywicki (Pseudo Jerzy Rawicz) Jan Kuchejda, Marek Lehnert, Michał Lisiński, Santos Liszko, Tadeusz Łada-Bieńkowski, Teresa Łatyńska, Henryk Łubieński, Ludwik Łubieński, Witold Łukaszewicz, Jacek Machniewicz, Włada Majewska-Budzyńska, Krystyna Marek, Janusz Marchwiński, Jan Markowski, Ewa Mieroszewska, Danuta Mierzanowska, Jan Mierzanowski, Andrzej Mietkowski, Krystyna Miłotworska-Hillary, Władysław Minkiewicz, Mamert Miż-Miszyn, Wacław Modrzeński, Bogdan Moliński, Maciej Dzierżykraj-Morawski, Barbara Nawratowicz, Tadeusz Nowakowski, Włodzimierz Odojewski, Jan Olechowski, Barbara Palester, Roman Palester, Stanisława Paprocka, Tadeusz Parczewski, Alina Perth-Grabowska, Leszek Perth (Pertkiewicz), Marian Piotrowski, Tadeusz Piszczkowski, Andrzej Pomian, Wacław Pomorski, Władysław Poncet de la Riviére, Witold Pronobis, Stanisław (Stash) Pruszyński, Bronisław Przyłuski, Józef Ptaczek, Mirosława Pyzioł, Zbigniew Racięski, Wacław Radulski, Eugeniusz Romiszewski, Renata Rozpędowska, Henryk Rozpędowski, Józef Ruszar, Jeremi Sadowski, Witold Srzednicki, Wojciech Stockinger, Czesław Straszewicz, Franciszek Strzałko, Stanisław Strzetelski, Aleksandra Stypułkowska, Wiktor Sukiennicki, Sławomir Suss, Włodzimierz Sznarbachowski, Zdzisław Szyłejko, Andrzej Świdlicki, Aleksander Świeykowski, Krystyna Święcicka, Marek Święcicki, Marek Tabin, Konrad Tatarowski, Wojciech Trojanowski, Wiktor Trościanko, Jan Tyszkiewicz, Michał Tyszkiewicz, Adam Uziembło, Karol Wagner (Pieńkowski), Marek Walicki, Władysław Wantuła, Wojciech Wasiutyński, Janusz Wedow, Wiesław Wawrzyniak, Bolesław Wierzbiański, Andrzej Więckowski, Bronisław Wildstein, Józef Winawer, Krystyna Wojtasik, Irma Wysocka, Tadeusz Zachurski, Stanisław Zadrożny, Paweł Zaremba, Piotr Załuski, Stanisław Załuski, Kazimierz Zamorski, Grzegorz Ziętkiewicz, Alfred Znamierowski, Tadeusz Zawadzki-Żenczykowski, Paweł Zdziechowski, Bogdan Żurek.

Mit dem Polnischen Sender des RWE haben auch berühmte Schriftsteller, Publizisten und Exil-Aktivisten zusammengearbeitet, u.a. Stanisław Barańczak, Adam Ciołkosz, Natalia Gorbaniewska, Marian Hemar, Gustaw Herling-Grudziński, Jakub Karpiński, Waldemar Kuczyński, Halina Flis-Kuczyńska, Marian Kukiel, Jan Lechoń, Zygmunt Nowakowski, Bohdan Osadczuk, Leopold Tyrmand, Leopold Unger, Tomas Venclova, Kazimierz Wierzyński, Szymon Wiesenthal, Józef Wittlin, Władysław Bartoszewski, Józef Szaniawski.

http://pl.wikipedia.org/wiki/Radio_Wolna_Europa

http://www.wolnaeuropa.pl/